FM4 über das Identities Film Festival und FtWTF
"Katharina Lampert und Cordula Thym bieten mit FtWTF ein rares Portrait mehrerer Trans-Leben, sowie deren biographischer Reisen, Wahrnehmung und Gestaltung. Verführerisch und einzigartig an dieser Doku ist ihr Angebot der Anknüpfung mit dem Zuschauer, die zu einer poetischen, bestärkenden Selbstreflexion führt. Außerdem ist der Film schlichtweg schön - man tut sich bei FtWTF schwer, sich nicht in die Protagonist_innen und ihre komplett verschiedenen Einschätzungen, Einstellungen, Landschaften und Kunstwerke zu verlieben. Dabei wird sympathischerweise nicht an Diskussionen und Unsicherheiten unter den Protagonist_innen gespart und kein gemeinsamer Nenner vorgegeben."
Sophie Strohmeier, FM4
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Durch Differenzen zu Grenzen und darüber hinaus
Nach „verliebt, verzopft, verwegen“ haben Katharina Lampert und Cordula Thym nun eine weitere wundervolle Dokumentation abgeliefert. „FtWTF“ (Female to What The Fuck) untersucht die Gratwanderungen und Bruchlinien, an denen sich Geschlecht vor allem gegenüber einer öffentlichen Wahrnehmung verändert und entsteht. Der Film lässt die Hauptfiguren, die fünf Jahre begleitet wurden, für sich selbst sprechen: Da ist Nick mit seiner natürlich polyamorösen Partnerin Denice. Da ist Hans, der zur Zeit Hans heißt, da sich das aus seinem alten Namen ableiten lässt und außerdem ist Hans ein so hübsch biederer, österreichischer Name. Da ist Dorian, dessen Körper nicht „falsch ist, keine Tatsache, sondern seine ganze Bewegung und Veränderung“. Da ist Persson, als Sprachwissenschaftler sucht er auf dem Schlachtfeld Sprache nach den Orten, die Geschlecht herstellen und zur Repräsentation bringen. Da ist Gin, der an seinem Institut der Uni Wien bürokratische Schwierigkeiten erlebte - also von gender und diversity keine Rede. Da ist Mani, das inmitten unserer ach-so-wichtigen Binaritäten doch noch eigene Wege fand, Wege, die sogar über die kanadische Botschaft führten.
Chris Oliver Schulz, Malmoe
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Interview mit Katja Krüger für "Progress"
progress: Könnt ihr kurz was zu eurer Motivation sagen, FtWTF zu machen?
Unseren letzten Film haben wir über lesbisches Leben im Wien der 50er und 60er Jahre gemacht – und sehr viel Zeit mit Recherchieren und der Suche nach Protagonistinnen verbracht.
Während wir den Film gemacht haben, wurde Trans*(männlichkeit) ein immer wichtigeres Thema in Wien – sowohl in unserem persönlichen Umfeld als auch politisch.
Daraus und auch aus dem Bedürfnis mit Leuten, die wir schon länger kennen und nicht erst suchen müssen zusammenzuarbeiten, ist die Idee für diesen Film entstanden. Wir haben auch versucht mit dem Film dem schon oft erzählten Narrativ: „Mensch im falschen Körper geboren – schmerzhaftes Coming Out – geschlechtsangleichende Operationen - Ende“ andere Geschichten entgegenzusetzen. Und auch die Auseinandersetzung mit Männlichkeiten in der queeren Szene war ein großes Thema.
Interview mit Cordula Thym von Jerneja Zavec für Radio FRO
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im Rahmen des Screenings von FtWTF in Linz am 10.01.2017
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